Die Bewerbungsphase ist immer eine aufregende Phase. Bewerbungen schreiben, auf Rückmeldung warten und der erste Kontakt zur Personalabteilung – eine Zeit voller Hoffen und Bangen bis dann die ersehnte Einladung zum Vorstellungsgespräch ins Haus flattert.
Hier fängt jedoch die eigentliche Arbeit erst an, denn bei einem Bewerbungsgespräch geht es oft um alles oder nichts, da sich hier bereits entscheidet, ob ein Bewerber zum Unternehmen passt oder nicht.
Natürlich unterscheiden sich Bewerbungsgespräche voneinander und es kann nie genau prognostiziert werden, worauf Ihr Gesprächspartner besonders achten wird oder welche Fragen er genau stellt. Mit folgenden Tipps für ein Bewerbungsgespräch sind Sie aber gut gerüstet und können dieses bei optimaler Umsetzung erfolgreich meistern.
Inhalt
Kompaktwissen: Vorstellungsgespräch
Eine gute Vorbereitung ist bei einem Vorstellungsgespräch die halbe Miete. Bereiten Sie sich auf die wichtigsten Fragen vor. Eine Übersicht finden Sie hier.
Ein Vorstellungsgespräch besteht in der Regel aus einer Vorstellung des Unternehmens und dem Kennenlernen des Bewerbers. Danach können beide Seiten Fragen stellen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Nach einem Vorstellungsgespräch erhalten Sie in der Regel eine Rückmeldung mit einem Feedback. Reflektieren Sie das Bewerbungsgespräch im Nachhinein, um daraus Schlüsse für den weiteren Bewerbungsprozess zu ziehen. Tipps erhalten Sie hier.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Die Freude über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch währt oft nicht allzu lange. Denn je näher der besondere Tag rückt, desto mehr steigt die Nervosität und desto mehr Fragen schießen den Bewerbern durch den Kopf. Bei einem Vorstellungsgespräch ist die Vorbereitung essentiell: Setzen Sie sich im Vorhinein mit dem Unternehmen, mit dem Job und auch mit Ihrer Person auseinander.
Tipp für Anfänger: Wenn das erste Vorstellungsgespräch in Ihrem Leben bevorsteht, können Sie ein Vorstellungsgespräch im Vorfeld üben. In einem Rollenspiel mit einem Familienmitglied oder einem Freund kann dieser die Rolle des Interviewers übernehmen. Gehen Sie zusammen die wichtigsten Fragen durch und lassen Sie sich bezüglich des Inhalts Ihrer Antworten und Ihrer Mimik und Gestik während des simulierten Gesprächs Feedback geben.
Wichtige Fragen für die Vorbereitung
Vor dem Bewerbungsgespräch kann es nicht schaden, sich mit den wichtigsten und meistgestellten Fragen einmal auseinanderzusetzen und sich gegebenenfalls schon ein paar Antworten zu überlegen und durchzusprechen. Die Antworten aufzuschreiben und auswendig zu lernen, sollte vermieden werden, da es immer am besten ist, wenn Sie spontan antworten und nichts aufsagen.
Sie sollten außerdem immer davon ausgehen, dass auch unvorhergesehene Fragen gestellt werden, auf die Sie sich nicht vorbereiten können. Dabei geht es dann darum, mit Spontanität und einem selbstbewussten Auftreten zu punkten. Sollten Sie vielleicht nicht die perfekte Antwort parat haben, ist es vor allem wichtig, ehrlich zu antworten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Sie sich vor dem Vorstellungsgespräch eingehend mit dem Unternehmen und vor allem mit der ausgeschriebenen Stelle beschäftigen, da dazu in den meisten Fällen Fragen wie zum Beispiel folgende gestellt werden:
- Was macht das Unternehmen und wie sieht das Geschäftskonzept aus?
- Warum haben Sie sich für diesen Job beworben?
- Welche Aufgaben würden Sie dort übernehmen und warum passen Sie auf die ausgeschriebene Stelle?
- Welche Erwartungen haben Sie an die Stelle und das Unternehmen?
Des Weiteren sollten Sie sich mit Ihrer Person, Ihren Qualifikationen und Ihren Zielen genauer auseinandersetzen und dabei folgende Fragen berücksichtigen:
- Was können Sie gut und wo besteht noch Verbesserungsbedarf?
- Warum haben Sie sich für diese Branche entschieden?
- Wo wollen Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn hin?
- Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben – arbeiten Sie lieber allein oder im Team?
- Was sind Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?
- Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Die eigenen Stärken und Schwächen sind im Vorstellungsgespräch ein beliebtes Thema. In einem Vorstellungsgespräch sollten die Stärken des Bewerbers deutlich werden. Über Schwächen reden Bewerber hingegen ungern, da sie damit ja mögliche Gründe dafür liefern, sie nicht einzustellen. Hier geht es vor allem darum, Ihre Schwächen zu kennen, offen darüber sprechen zu können und mögliche Verbesserungsvorschläge zu liefern.
Bevorstehendes Vorstellungsgespräch: Was zieh ich nur an?
Für ein Vorstellungsgespräch die perfekte Kleidung zu finden, ist für viele eine echte Herausforderung. Vor allem junge Bewerber, die sich das erste Mal in ihrem Leben bewerben, finden oft nichts Passendes im Kleiderschrank.
Natürlich sollte bei einem Bewerbungsgespräch die Kleidung nicht das Ausschlaggebende sein. Dennoch kann falsche Kleidung für den Personaler ein Zeichen sein, dass Sie nicht in das Unternehmen passen. Um die richtige Kleidung zu finden, sollten Sie folgende Tipps für das Vorstellungsgespräch beachten:
Achten Sie darauf, dass die Kleidung, die Sie sich ausgesucht haben, sauber und gebügelt ist und keine Löcher hat. Kaputte, zerknitterte oder fleckige Kleidung macht keinen guten Eindruck. Bevor Sie zum Vorstellungsgespräch gehen, sollten Sie auch Ihre Schuhe auf Sauberkeit prüfen.
Generell ist es sinnvoll, die Kleidung nach der Branche auszuwählen, in der Sie sich beworben haben. In der Versicherungs- oder Finanzbranche und in größeren Unternehmen ist eine seröse Kleidung wie Anzug oder Kostüm meist die beste Wahl.
Aber wie ist das bei kleineren Unternehmen oder Start-Ups? Kann ich da auch in T-Shirt und Jeans erscheinen? Generell gilt: Mit Hemd oder Bluse können Sie nichts falsch machen, nicht immer lässt sich anhand der Unternehmensseite feststellen, ob es einen Dress-Code gibt.
Der Tag des Vorstellungsgesprächs ist da: Ein paar letzte Tipps
Unmittelbar vor einem Vorstellungsgespräch sollten Sie auch ein paar Dinge beachten:
- Stecken Sie einen Notizblock ein: In einem Bewerbungsgespräch erhalten Sie zahlreiche Informationen, die Sie sich nicht alle merken können. Des Weiteren sollten Sie sich im Vorfeld Fragen notieren, die Sie zu dem Unternehmen oder der Stelle haben.
- Pünktlichkeit ist das oberste Gebot: Informieren Sie Sich vor Abfahrt über Ihren genauen Fahrtweg und die Verkehrslage und fahren Sie gegebenenfalls früher los. Falls Sie es aufgrund von unvorhersehbaren Ereignissen nicht schaffen sollten, melden Sie sich unbedingt telefonisch bei Ihrem Ansprechpartner.
- Merken Sie sich die Namen Ihrer Ansprechpartner oder sehen Sie noch einmal nach, bevor Sie sich anmelden. Auf die Frage, zu wem Sie denn wollen, keine Antwort zu wissen, wirkt nicht professionell.
- Schalten Sie Ihr Mobiltelefon auf stumm. Ein klingelndes Telefon während des Gesprächs macht keinen guten Eindruck.
Wie ist der Ablauf von einem Vorstellungsgespräch?
Es geht los: Zeigen Sie, dass Sie motiviert sind, seien Sie offen und freundlich und achten Sie während des Gesprächs auf Ihre Körpersprache. Nervöse Handbewegungen oder verschränkte Arme machen keinen guten Eindruck.
Das Ziel eines jeden Vorstellungsgesprächs ist es, den Bewerber persönlich kennenzulernen und sich davon zu überzeugen, dass Sie für den Job geeignet bzw. genau der richtige Kandidat sind.
Vor dem eigentlichen Bewerbungsgespräch ist der Smalltalk oft eine beliebte Methode, um in ein Gespräch einzusteigen. Das Wetter oder die Anreise sind dabei beliebte Themen. Hierbei gilt: Mit einem freundlichen und natürlichen Auftreten können Sie hier bereits punkten. Versuchen Sie gelassen zu wirken und nutzen Sie die Phase der unverbindlichen Konversation, um sich in das Gespräch einzufühlen und Ihre Nervosität herunterzuschrauben.
Im nächsten Schritt des Bewerbungsgesprächs versucht Ihr Gesprächspartner Sie näher kennenzulernen. Er wird wollen, dass Sie mehr über sich und Ihre bisherige berufliche Laufbahn erzählen und wird gegebenenfalls Fragen dazu stellen.
Anschließend wird Ihr Gesprächspartner das Unternehmen und die Stelle näher vorstellen. Hier sollten Sie aufmerksam zuhören und Ihr Interesse durch Nachfragen oder Anmerkungen signalisieren, ohne ihn dabei zu unterbrechen.
Im Anschluss gibt Ihnen Ihr Gesprächspartner die Möglichkeit, selbst Fragen zum Unternehmen zu stellen. Hier können Sie mit Ihren im Vorfeld überlegten Fragen punkten. Das zeigt Ihrem Gesprächspartner, dass Sie sich mit dem Unternehmen eingehend beschäftigt haben und Sie echtes Interesse an dem Job haben.
Das Vorstellungsgespräch ist vorbei: Tipps für die Zeit danach
Erhalten Sie nach dem Gespräch nicht unmittelbar eine Rückmeldung, muss das nicht gleich ein schlechtes Zeichen sein. Nachfragen sollten Sie frühestens nach drei Tagen.
Kein Vorstellungsgespräch war verschwendete Lebenszeit. Auch wenn ein Bewerbungsgespräch nicht Ihren Vorstellungen entsprach oder nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat – sehen Sie jedes Gespräch als Übung.
- Selbstreflexion nach dem Gespräch: Nach einem Bewerbungsgespräch sollten Sie sich immer einen Augenblick Zeit nehmen und reflektieren. Welche Fehler haben Sie eventuell gemacht? Was können Sie beim nächsten Mal besser machen?
- Geben Sie nicht auf – das nächste Vorstellungsgespräch kommt bestimmt: Nach einer Reihe von Bewerbungsgesprächen, die nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, macht sich oft Frustration breit. In solchen Fällen ist es wichtig, nicht aufzugeben und sich weiter zu motivieren. Denn je mehr Vorstellungsgespräche Sie absolvieren, desto mehr Übung bekommen Sie.
- Übung macht den Meister: Haben Sie erstmal ein paar Bewerbungsgespräche hinter sich gebracht, werden Sie mit der Zeit sicherer und selbstbewusster. Sie können auf Fragen besser antworten und wissen, wie Sie sich in einem Gespräch am besten verhalten.
- Denken Sie positiv und schauen Sie nach vorn: Hat ein Bewerbungsgespräch nicht zum gewünschten Erfolg geführt, sollten Sie sich nicht allzu lange damit aufhalten. Wichtig ist, den Blick auf kommende Gespräche zu richten, sich weiter zu bewerben und sich nicht entmutigen zu lassen.
Nicht immer bedeutet ein negatives Ergebnis, dass das Vorstellungsgespräch schlecht war. In manchen Fällen kann es auch sein, dass das Bewerbungsgespräch perfekt gelaufen ist und Ihr Gesprächspartner Sie von allen Bewerbern am sympathischsten wahrgenommen hat, die Entscheidung aber letztendlich nicht in seiner Hand lag.