In Deutschland arbeiten Beschäftigte in ganz unterschiedlichen Branchen. Während manche für das kulinarische Wohl Ihrer Gäste sorgen, bringen andere Post und Pakete vorbei oder fahren Sie mit dem Zug von A nach B.
Jeder einzelne Arbeitnehmer hat dabei nur bedingt Einfluss auf seine Arbeitsbedingungen, steht er doch in der Regel einem sehr viel mächtigerem Arbeitgeber gegenüber. Angesichts der wirtschaftlichen Abhängigkeit diktiert dabei in der Regel der Chef die Konditionen des Beschäftigungsverhältnisses.
Diesem Prozedere setzen sich Gewerkschaften entgegen. Sie bündeln die Interessen der Arbeitnehmer und machen sich stark für sie. Verdi – manchmal auch ver.di geschrieben – vertritt dabei die in Dienstleistungsberufen tätigen Personen.
Inhalt
Kompaktwissen: Verdi
Als Gewerkschaft vertritt Verdi Beschäftigte im Bereich der Dienstleistung.
Einige Vorteile haben wir hier zusammengetragen.
Ja, die Finanzierung der Gewerkschaft erfolgt mithilfe von Mitgliedsbeiträgen. Wie viel im Einzelnen zu zahlen ist, hängt dabei vom Lohn (brutto) ab.
Die Geschichte der Gewerkschaft Verdi
Verdi, die Gewerkschaft für Dienstleister, entstand Anfang der 2000er aus der Zusammenlegung kleinerer Einzelgewerkschaften:
- der Deutschen Postgewerkschaft
- der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft
- der IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst
- der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr
- der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen
Diese wurden im Jahr 2001 zur Verdi, der Gewerkschaft im Dienstleistungssektor, zusammengefasst, der künftig als Sprachrohr fungieren sollte. Der Bundesvorsitzende heute ist Frank Werneke.
Er arbeitet mit dem Bundesvorstand und dem Gewerkschaftsrat von Verdi daran, höhere Löhne, arbeitnehmerfreundlichere Arbeitszeiten und den Erhalt von Arbeitsplätzen durchzusetzen.
Zu welchem Zweck führt Verdi Tarifverhandlungen?
Eine der Kernaufgaben einer jeden Gewerkschaft ist es, den Wünschen und Zielen von Arbeitnehmern bei Arbeitgebern Gehör zu verschaffen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Nicht immer sind die Verhandlungspartner dazu geneigt, sich auf ihre Forderungen einzulassen.
Das ist der Grund, warum Verdi auch einen Streik als Druckmittel befürwortet. Traditionell machen kollektive Arbeitsniederlegungen deutlich, wie wichtig die Arbeit der streikenden Arbeitnehmer ist. Das hat Auswirkungen auf den anzuschließenden Tarif, der häufig hart erkämpft wird – von beiden Seiten.
Warum wollen Arbeitnehmer bei Verdi Mitglied werden?
Es ist nicht nur so, dass durch die Bündelung und Organisation der einzelnen Interessen von Arbeitnehmern, größere Erfolge erzielt werden können. Darüber hinaus profitieren die Beschäftigten, die Mitglied bei Verdi sind, auch noch von weiteren Vorteilen.
- Wenn Sie sich anmelden, werden Sie Teil eines Netzwerks, das nicht nur in beruflicher, sondern auch privater Hinsicht hilfreich zur Seite stehen kann.
- Verdi bietet eine Rechtsschutzversicherung für Mitglieder an. Das bedeutet: Bei gerichtlichen Auseinandersetzungen werden Sie kostenfrei (wenn der Verdi-Mitgliedsbeitrag außen vor gelassen wird) von qualifizierten Rechtsbeiständen vertreten.
- Arbeit ohne Weiterbildung ist heute kaum noch denkbar. Deshalb bietet Verdi regelmäßig Seminare zu ganz unterschiedlichen Themen an.
Verlangt Verdi einen Beitrag?
Um all dies anbieten und sich selbst finanzieren zu können, bedarf es Geldmitteln, die unter anderem von den Mitgliedern bezogen werden. Wollen Sie Verdi beitreten, müssen Sie regelmäßig einen gewissen Betrag bezahlen.
Wie können Sie Ihre Verdi-Mitgliedschaft kündigen?
Wer aus einer Gewerkschaft wieder austreten will, muss schriftlich kündigen – und zwar zum rechten Zeitpunkt. Wie bei vielen anderen Arbeitnehmervertretungen ist auch hier ein Austritt nur quartalsweise möglich. Darüber hinaus ist in der Regel auch eine Kündigungsfrist einzuhalten.
Als Kraftfahrer mit Jahresvertrag in Spedition beschäftigt.
Wie lange ist die Kündigungsfrist von Seiten Arbeitgeber / Arbeitnehmer.
Ich bedanke mich für Ihre Kurz Antwort.
Hallo, meine Freundin hat bei [von der Redaktion entfernt] als Kassiererin begonnen zu arbeiten und hat nun ihren ersten Lohn bekommen. Aber laut Stempelkartenauflistung wird die „Arbeitszeit“ der Vorbereitung zum Kassieren, als auch die Zeit nach Ladenschluss nicht mit vergütet, obwohl die Mitarbeiterinnen frühestens 15min. nach Feierabend erst aus dem Laden kommen!
Was kann man dagegen tun, damit diese Zeit offiziell bezahlt wird, gehört doch noch zur Arbeitszeit dazu!
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Marko
Hallo Marko,
bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine Rechtsberatung anbieten dürfen. Ob sich der Arbeitgeber Ihrer Freundin hier richtig verhält und ob rechtliche Schritte infrage kommen, kann Ihnen nur ein Anwalt für Arbeitsrecht sagen.
Ihr Team von Arbeitsvertrag.org