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Urlaubsgeld ist eine freiwillige Sonderzahlung, die viele Arbeitgeber ihren Beschäftigten zusätzlich zum regulären Gehalt gewähren, um den Urlaub finanziell zu unterstützen. Doch wie erfahren Sie, wie viel Sie eigentlich erhalten? In diesem Text erklären wir, wie Sie Ihr Urlaubsgeld berechnen können. Dabei zeigen wir die Berechnung vom Urlaubsgeld anhand einer Formel und wie der Anspruch bei Teilzeitkräften und Minijobbern ermittelt wird. Auch spezielle Regelungen, wie Sie zum Beispiel das Urlaubsgeld zu berechnen ist bei einer Kündigung, wird ebenfalls erläutert.
Inhalt
Kompaktwissen: Urlaubsgeld berechnen
Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Urlaubsgeld gibt. Daher ist auch die Höhe der Zahlung nicht festgelegt. Sie variiert je nach Branche, Bundesland und individueller Vereinbarung.
Die Berechnung vom Urlaubsgeld erfolgt auf Basis der Vereinbarungen im Arbeits- oder Tarifvertrag. Wie Sie das Urlaubsgeld genau berechnen, können Sie hier nachlesen.
Der Anspruch auf Urlaubsgeld in der Elternzeit hängt von den Regelungen im Arbeits- oder Tarifvertrag ab. Fehlt eine klare Vereinbarung, wird der Zweck der Sonderzahlung entscheidend.
Wie rechne ich mir mein Urlaubsgeld aus?
Ein Urlaub ist für viele Arbeitnehmer der Höhepunkt des Jahres – eine Zeit, um aufzutanken und dem Alltag zu entfliehen. Das Urlaubsgeld bietet hierbei einen willkommenen Bonus, mit dem sich der Urlaub zumindest teilweise finanzieren lässt. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Sonderzahlung des Arbeitgebers, die zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird. Wichtig: Verwechseln Sie das Urlaubsgeld nicht mit dem Urlaubsentgelt, das die gesetzlich geregelte Fortzahlung des Gehalts während des Urlaubs gemäß Bundesurlaubsgesetz (§ 11 BurlG) darstellt.
Nun stellen Sie sich sicherlich die Frage, wie Sie Ihr Urlaubsgeld richtig berechnen. Die Urlaubsgeldberechnung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, darunter die Vereinbarung in Ihrem Arbeits- oder Tarifvertrag sowie der Beschäftigungsdauer im laufenden Jahr. Dabei gibt es verschiedene Optionen, wie Arbeitgeber das Urlaubsgeld auszahlen, sei es als festen Betrag pro Jahr, als Prozentsatz des Monatsgehalts oder aber auch als festen Betrag pro Urlaubstag.
Wird Ihnen ein fester Betrag pro Urlaubstag ausgezahlt, können Sie bei der Urlaubsgeldberechnung folgende Formel anwenden:
- Urlaubsgeld = Wöchentlicher oder monatlicher Lohn / Anzahl der Arbeitstage pro Woche oder Monat x Anzahl der Urlaubstage
Hier ein Beispiel, wie Sie Ihr Urlaubsgeld berechnen können bei einem 30-Tage-Urlaubsanspruch im Jahr, einer 5-tägigen Arbeitswoche und einem Gehalt von 3.000 Euro monatlich:
- Zunächst wird der Monatslohn auf die Anzahl der Arbeitstage im Monat umgerechnet. Ein Monat hat bei 5 Arbeitstagen pro Woche in der Regel 22 Arbeitstage (5 Tage x 4,4 Wochen). 3.000 Euro / 22 Arbeitstage = 136,36 Euro pro Arbeitstag
- Dann wird der Tageslohn mit der Anzahl der Urlaubstage multipliziert:
136,36 Euro x 30 Urlaubstage = 4.090,91 Euro Urlaubsgeld
Nach dieser Berechnung beträgt das Urlaubsgeld bei einem Gehalt von 3.000 Euro monatlich 4.090,91 Euro bei 30 Tagen Urlaub.
Urlaubsgeld berechnen bei Teilzeit
Auch wenn Sie in Teilzeit arbeiten, können Sie Ihr Urlaubsgeld selbst ausrechnen. Angenommen, Sie sind ein teilzeitbeschäftigter Arbeitnehmer und haben in den letzten 13 Wochen vor dem Urlaub insgesamt 5.000 Euro verdient und möchten nun Ihren gesamten Jahresurlaub nehmen. Beim Urlaubsgeld würde die Berechnung dann folgendermaßen aussehen, wobei Ihr durchschnittlicher Verdienst pro Tag als Grundlage für die Berechnung dient:
Berechnung des Jahresurlaubsanspruchs:
- 30 Werktage Vollanspruch / 5 Wochenarbeitstage x 3 individuelle Arbeitstage pro Woche = 18 Tage Urlaubsanspruch für den Teilzeitbeschäftigten
- Verteilt auf 3 Arbeitstage pro Woche ergibt sich ein Urlaubsanspruch von 6 Wochen.
So können Sie das Urlaubsgeld dann berechnen: 5.000 Euro / 39 Arbeitstage (13 Wochen x 3 individuelle Arbeitstage pro Woche) = 128,20 Euro durchschnittliches tägliches Entgelt.
- Bei 18 Urlaubstagen ergibt sich ein Urlaubsgeld von:
18 Tage x 128,20 Euro = 2.307,60 Euro Urlaubsgeld.
Wird Urlaubsgeld vom Brutto oder Netto berechnet? Das Urlaubsgeld wird mit dem Brutto-Gehalt berechnet. Wie bei normalem Gehalt werden vom Urlaubsgeld noch die Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen.
Urlaubsgeld bei einem Minijob berechnen
Bei Minijobbern gelten die gleichen Regelungen wie bei Vollzeitbeschäftigten. Es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf Urlaubsgeld, allerdings kann es durch Tarifverträge, betriebliche Regelungen oder im Arbeitsvertrag vereinbart werden. Wenn die vollzeitbeschäftigten Kollegen Urlaubsgeld bekommen, haben auch Minijobber einen Anspruch darauf.
Bei einem Minijob darf das monatliche Entgelt 556 Euro nicht überschreiten, was jährlich 6.672 Euro entspricht. Wird diese Grenze in einem Jahr überschritten, gilt die Beschäftigung nicht mehr als Minijob. Würde mit der Zahlung des Urlaubsgeldes eine Überschreitung stattfinden, kann der Minijobber freiwillig darauf verzichten, muss dies jedoch vor Arbeitsantritt schriftlich bestätigen.
Wenn Sie für Ihren Minijob das Urlaubsgeld berechnen möchten, müssen Sie zunächst den Urlaubsanspruch ermitteln. Dies können Sie, um anschließend das Urlaubsgeld zu berechnen, mit folgender Formel tun:
- Individuelle Arbeitstage pro Woche x 24 / 6
In der Regel wird immer mit 24 Urlaubstagen gerechnet, da dies der gesetzliche Mindestanspruch an Urlaubstagen für eine Vollzeitstelle mit einer 6-Tage-Woche ist. Bei der Berechnung des Urlaubsanspruchs für Minijobber wird immer durch 6 geteilt, um den Urlaubsanspruch im Vergleich zu einer Vollzeitstelle mit 6 Arbeitstagen pro Woche zu berechnen.
Bei 2 Arbeitstagen pro Woche ergibt sich demnach ein Urlaubsanspruch von 8 Tagen. Die Berechnung kann dann wie folgt aussehen:
- Berechnung des täglichen Verdienstes: Der Minijobber arbeitet 5 Stunden pro Arbeitstag und erhält einen Stundenlohn von 12,82 Euro:
Tägliches Gehalt = 12,82 Euro x 5 Stunden = 64,10 Euro pro Arbeitstag - Urlaubsgeld berechnen:
64,10 Euro (täglicher Verdienst) x 8 Urlaubstage = 512,80 Euro Urlaubsgeld
Ergebnis: Der Minijobber erhält ein Urlaubsgeld von 512,80 Euro für 8 Urlaubstage, wenn er bei 2 Arbeitstagen pro Woche und 5 Stunden pro Tag arbeitet. Mit der Zahlung des Urlaubsgeldes würde er im Jahr auf ca. 6.666 Euro kommen und den jährlichen Grenzbetrag von 6.672 Euro nicht überschreiten.
Anteilig Urlaubsgeld berechnen bei einer Kündigung
Wenn ein Mitarbeiter gekündigt hat, wird das Urlaubsgeld basierend auf seinem durchschnittlichen Verdienst der letzten 13 Wochen vor dem Urlaub berechnet. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter hat ein Monatsgehalt von 3.000 Euro bei einer 5-Tage-Woche. Er hat noch 3 Urlaubstage übrig, die er nicht mehr nehmen kann. Dann wäre das Urlaubsgeld folgendermaßen zu berechnen:
(3.000 Euro Monatsgehalt x 3) x 3 Urlaubstage / 65 Arbeitstage (13 Wochen x 5 Tage) = 415,39 Euro Urlaubsgeld.
Bei einer Kündigung müssen Sie das Urlaubsgeld anteilig berechnen, da Sie den Urlaub nicht mehr nehmen können. In einigen Fällen können Arbeitnehmer auch auf das Urlaubsgeld verzichten, um stattdessen eine höhere Abfindung zu erhalten. Dafür muss jedoch eine vertragliche Vereinbarung mit dem Arbeitgeber getroffen werden.
Wie sieht es mit der Berechnung vom Urlaubsgeld bei Krankengeldbezug aus? Bei Krankengeldbezug kann der Betrag reduziert werden, abhängig von der Dauer der Krankheit und den vertraglichen Regelungen. Nach § 4a EFZG darf der Arbeitgeber die Sonderzahlung um maximal ein Viertel des durchschnittlichen Tagesverdienstes kürzen, wenn der Arbeitnehmer arbeitsunfähig ist.