In Deutschland profitieren viele Arbeitnehmer bereits seit Januar 2015 vom gesetzlichen Mindestlohn, der mittlerweile bei 12,82 Euro (Stand: Januar 2025) pro Stunde liegt (Brutto). Viele europäische Länder nutzen inzwischen ein ähnliches Modell und achten darauf, dass beim Lohn eine bestimmte Grenze nicht unterschritten wird.
Doch wie sieht es beim südlichen Nachbarn Österreich in puncto europäischer Mindestlohn aus? Das Grundgehalt im Alpenstaat ist das Thema dieses Ratgebers. Hier erfahren Sie, ob ein gesetzlicher Mindestlohn in Österreich für Arbeitnehmer gilt, in welchen Branchen die besten Gehälter gezahlt werden und welche Bonuszahlungen noch zur finanziellen Zufriedenheit beitragen können.
Inhalt
Kompaktwissen: Mindestlohn in Österreich
Nein, in Österreich gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn.
Ja, die gibt es tatsächlich. In Österreich ist meist in Tarifverträgen festgehalten, wie viel Arbeitnehmer mindestens verdienen müssen.
Einige österreichische Arbeitgeber bezahlen ihren Mitarbeitern zwar keinen Mindestlohn, dafür profitieren diese jedoch stattdessen häufig von Sonderzahlungen wie z. B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.
Das Mindestgehalt ist in Österreich nicht gesetzlich geregelt
Ein gesetzliches Mindesteinkommen ist in Österreich tatsächlich nicht vorgeschrieben, weshalb Unternehmer prinzipiell selbst entscheiden können, wie viel sie ihren Angestellten zahlen. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass in bestimmten Branchen nicht Untergrenzen gelten.
In einigen Bereichen gelten zudem festgelegte Gehaltssätze. Hier ist es ratsam, wenn sich Bewerber im Vorhinein darüber informieren, ob das auch bei ihrer Wunschstelle der Fall ist. Da kein gesetzlicher Mindestlohn in Österreich vorliegt, sind Arbeitssuchende grundsätzlich gut damit beraten, Verträge vor dem Unterschreiben genau auf den Lohn zu prüfen. Unklare Fragen sind mit dem Personaler zu klären, wie beispielsweise:
- Gibt es eine stündliche Bezahlung oder ein monatliches Grundgehalt?
- Sind Boni durch Prämien oder ähnlichem möglich?
- Wie werden Überstunden vergütet?
Neben der eigentlichen Stelle und der dazugehörigen Branche entscheiden oft auch die Qualifikationen des Bewerbers darüber, wie hoch er entlohnt wird. Kommt jedoch ein tarifvertraglich festgelegter Mindestlohn in Österreich zum Einsatz, können Betroffene sicher sein, dass eine bestimmte Grenze nicht unterschritten wird.
Empfehlenswerte Wirtschaftszweige
Es zeigt sich, dass auch ohne Mindestlohn in Österreich, bestimmte Berufe Sicherheit durch ein vertragliches Grundgehalt bieten können.
Bestimmte Unternehmen zeigen sich dabei weitaus großzügiger als andere. Bewerber, die beispielsweise Stellen im Banken- und Versicherungsbereich ergattern können, profitieren in der Regel von höheren Gehältern.
Ähnlich überdurchschnittlich werden Arbeitnehmer in Bereichen bezahlt, die zur Chemie- bzw. Pharmaindustrie gehören. Diese Branchen zeichnen sich zudem für ihre Stabilität aus, dadurch dass dauerhaft Nachfrage nach Beschäftigten besteht. Nicht zuletzt steht auch der IT-Bereich lohntechnisch gut da. Auch ohne gesetzlichen Mindestlohn in Österreich liegen Gehälter in dieser Branche oft über dem Durchschnitt.
Sonderzahlungen zum Mindestlohn
Erhalten Arbeitnehmer keinen Mindestlohn in Österreich, können vorhandene Sonderzahlungen einen Beruf trotzdem attraktiver erscheinen lassen. So erklären sich einige Arbeitgeber dazu bereit, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld zu zahlen. Dabei handelt es sich aber in der Regel um freiwillige Boni. Ein Tarifvertrag kann jedoch auch dafür sorgen, dass ein Anspruch darauf besteht.
Auch diesbezüglich kann es für Bewerber sinnvoll sein, sich im Vorhinein zu informieren. Bestimmte Unternehmen zahlen nicht nur einen gewissen Mindestlohn in Österreich, sondern können auch mit solchen Sonderzahlungen aufwarten. Das ist durchaus branchenabhängig. Entscheidend ist aber auch, wie wirtschaftlich ein Unternehmen arbeitet und wie es finanziell gestellt ist.