Mit sinkenden Temperaturen steigt die Grippen- und Erkältungszeit. Wer schnell wieder arbeiten möchte, sollte auf den eigenen Körper hören. Denn wer zu schnell wieder am Arbeitsplatz ist, oder sich trotz Krankheit hinter den Schreibtisch setzt, gibt dem Körper nicht genügend Zeit sich zu erholen.
Wie sieht es also aus, wenn Sie sich krank fühlen? Wann melden Sie beim Arbeitgeber, dass Sie abwesend sein werden? In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich beim Arbeitgeber krankmelden müssen und welche Punkte es zu beachten gibt.
Inhalt
Kompaktwissen: Krankmeldung beim Arbeitgeber
Wer nicht arbeiten kann, braucht eine Krankmeldung. Viele Arbeitgeber warten drei Tage, bis sie tatsächlich eine verlangen. Nach dieser Frist muss die Krankmeldung beim Arbeitgeber laut Gesetz vorliegen. Die Krankmeldung bestätigt die Arbeitsunfähigkeit und erfolgt durch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des Arztes.
Grundsätzlich gelten Sie als zu krank, wenn Sie die beruflichen Aufgaben nicht ordnungsgemäß erfüllen können. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und ihn nicht zu schnell wieder zu belasten. Wenn Sie sich krankmelden, müssen Sie Ihren Arbeitgeber benachrichtigen. Eine Vorlage dazu finden Sie hier.
Sind Sie längere Zeit krank, muss die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erneuert werden. Der Arbeitgeber zahlt bis zu sechs Wochen weiterhin Lohn. Danach erhält der Arbeitnehmer Krankengeld.
Wie melde ich mich krank beim Arbeitgeber?
Für viele stellt sich die Frage: Wie funktioniert eigentlich die Krankmeldung beim Arbeitgeber? Grundsätzlich müssen Sie dem Arbeitgeber nicht mitteilen, wieso Sie sich krankmelden. Ausnahme besteht, wenn Ihre Krankheit höchst ansteckend ist und Sie in Kontakt mit Kollegen oder Kunden waren.
Zu meldende Krankheiten sind im Infektionsschutzgesetz (IfSG) gelistet. Dazu gehört auch COVID-19. Der Arbeitnehmer muss seinen Arbeitgeber im Fall einer ansteckenden Krankheit darauf hinweisen. Somit kann der Arbeitgeber die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der restlichen Mitarbeiter ergreifen.
Wann muss die Krankmeldung beim Arbeitgeber sein?
Die Benachrichtigung, dass Sie sich krankmelden, muss dem Arbeitgeber vor Arbeitsbeginn mitgeteilt werden. Wenn Ihr Arbeitstag um acht Uhr beginnt, muss die Meldung der Krankheit dem Arbeitgeber vor acht Uhr vorliegen. Ob Sie die Krankmeldung beim Arbeitgeber per E-Mail oder Telefon abgeben, unterliegt den Regelungen des Arbeitsplatzes.
Wenn Sie sich nach drei Tagen immer noch nicht fit fühlen, braucht der Arbeitgeber eine ärztliche Bescheinigung. Nach dem dritten und spätestens am vierten Tag müssen Sie die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung abgeben. Diese muss die bereits krankgemeldeten Tage sowie die voraussichtliche Dauer des Krankseins beinhalten und vom Arzt ausgestellt werden.
Der Arbeitgeber ist gesetzlich berechtigt, die Krankmeldung auch schon ab dem ersten Tag zu verlangen. Oft sind diese Voraussetzungen im Arbeitsvertrag festgehalten.
Krankmeldung an den Arbeitgeber: Vorlage und Mustertext
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie Sie Ihre Krankmeldung formulieren sollen, kann Ihnen eine Vorlage für die Krankmeldung beim Arbeitgeber weiterhelfen.
Grundsätzlich gilt, so formell wie möglich zu bleiben. Wie bereits erwähnt, braucht der Arbeitnehmer nicht zu wissen, weshalb Sie sich krankmelden. Sie können sich ruhig kurzhalten und nur die notwendigen Informationen erwähnen.
So könnte eine Krankmeldung per E-Mail zum Beispiel aussehen:
Sehr geehrte/r [Name des Vorgesetzten],
hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich aufgrund von Krankheit heute nicht zur Arbeit kommen kann. Ich werde [voraussichtliche Dauer der Abwesenheit] nicht im Büro sein.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]
Wie kommt die Arbeitsunfähigkeitsbestätigung zum Arbeitgeber?
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) bekommen Sie beim Arztbesuch. Diese kann entweder telefonisch oder beim Besuch selbst angefragt werden.
Die Art und Weise, wie die Krankmeldung zum Arbeitgeber kommt, hängt davon ab, ob Sie gesetzlich oder privat krankenversichert sind.
Bei gesetzlicher Krankenversicherung schickt der Arzt die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (kurz eAU) direkt an die Krankenkasse. Die Krankmeldung kann der Arbeitgeber über die Krankenkasse abrufen.
Sind Sie privat versichert, gibt Ihr Arzt Ihnen die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Papierform. Diese müssen Sie Ihrem Arbeitgeber und der Krankenversicherung dann fristgerecht überreichen.
Die Krankmeldung kam zu spät beim Arbeitgeber an?
Im Fall, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht innerhalb der vorgegebenen Frist beim Arbeitgeber vorliegt, hat dieser das Recht, die Fortzahlung des Arbeitsentgelts zu verweigern.
Krankmeldung beim Arbeitgeber – Was passiert nach sechs Wochen?
Wenn die Erkrankung länger dauert, als in der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung angegeben, muss diese erneuert werden. Sie müssen sich dann auch unverzüglich wieder krankmelden. Dies wiederholt sich so oft, bis der Arbeitnehmer wieder arbeitsfähig ist. § 5 Abs. 1 Satz 4 EntgFG besagt:
„Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als in der Bescheinigung angegeben, ist der Arbeitnehmer verpflichtet, eine neue ärztliche Bescheinigung vorzulegen.“
Wenn die Erkrankung länger als sechs Wochen anhält, wird die Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber durch das Krankengeld abgelöst.
Der Arbeitgeber zweifelt die Krankmeldung an?
Da die Bescheinigung ärztlich ausgestellt wird, gibt es meistens keinen Grund, dass die Krankmeldung vom Arbeitgeber angezweifelt wird. Mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bescheinigt der Arzt die Erkrankung und die damit verbundene Arbeitsunfähigkeit.
Wenn der Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung anzweifelt, hat er jedoch die Möglichkeit Einspruch bei der Krankenkasse einzulegen. Der Arbeitgeber kann selbst bei der Krankenkasse die Einholung einer gutachterlichen Stellungnahme des Medizinischen Dienstes zur Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit beantragen. Diese hat wiederum das Recht, die Krankenschreibung zu überprüfen. Dieser Schritt wird jedoch nur in extremen Fällen genommen und betrifft die meisten Krankmeldungen nicht.