Wenn Sie sich nicht gut fühlen, weil Sie krank sind, dann können Sie nicht zur Arbeit gehen. Zudem könnten Sie Ihre Kollegen anstecken. Umso mehr ein Grund zuhause zu bleiben und nicht zu arbeiten. Dabei kommen folgende Fragen auf: Ab wann braucht man eine Krankmeldung? Was ist der Unterschied von Krankmeldung und Krankschreibung?
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Kompaktwissen: Krankmeldung: Ab wann ist sie notwendig?
Der Arbeitnehmer selbst tätigt am ersten Tag der Krankheit die Krankmeldung. Ab wann die Krankschreibung, die der Arzt ausschreibt fällig wird, ist im Entgeltfortzahlungsgesetz oder (abweichend) im Arbeitsvertrag geregelt.
Im Grunde kann man nicht zuhause bleiben, ohne sich bei der Arbeit per Telefon oder E-Mail krank zu melden. Eine Krankschreibung vom Arzt benötigen Sie jedoch in der Regel erst ab Tag 4 der Arbeitsunfähigkeit.
Ist das Kind krank, müssen Sie ebenfalls beim Arbeitgeber eine Krankmeldung anzeigen. Ab wann die Krankschreibung notwendig ist, ist hier anders. Ab Tag 1 benötigt der Arbeitgeber ein Attest vom Arzt für das Kind als Grund für Ihr Fernbleiben.
Was ist der Unterschied von der Krankmeldung und der Krankschreibung?
Zunächst ist es wichtig, die Krankmeldung von der Krankschreibung zu unterscheiden.
- Die Krankmeldung richten Sie als Arbeitnehmer an den Arbeitgeber, um ihm mitzuteilen, dass Sie krank sind und nicht zur Arbeit kommen. Diese Meldung wird fällig, sobald der Arbeitnehmer feststellt, dass er nicht zur Arbeit erscheinen wird. Sie ist demnach am ersten Tag der Erkrankung zu erbringen.
- Die Krankschreibung, oder auch Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung genannt, bekommen Sie vom Arzt. Diese fordert Ihr Arbeitgeber ab dem vierten Tag der Krankheit und Arbeitsunfähigkeit als Nachweis.
Ab wann es eine Krankmeldung vom Arzt gibt, ist daher keine korrekte Frage. Schließlich gibt Ihnen der Arzt eine Krankschreibung, nicht die Krankmeldung. Wie genau Sie sich beim Arbeitgeber krank melden, ist nicht gesetzlich vorgegeben. Es reicht ein Anruf oder eine E-Mail. Erkundigen Sie sich am Besten, wie das Vorgehen in Ihrem Betrieb geregelt ist und folgen Sie den Vorgaben. Denn der Arbeitgeber kann die Einhaltung von bestimmten Formalitäten verlangen. Zum Beispiel fordern einige Arbeitgeber die Krankmeldung per Telefon, weil E-Mails nicht regelmäßig gelesen werden. Melden Sie sich nicht beim Arbeitnehmer, wenn Sie krank sind, kann das zu einer Abmahnung oder im schlimmsten Fall zur Kündigung führen.
§ 5 EntgFG sagt zur Krankmeldung Folgendes:
Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich mitzuteilen.
Gut zu wissen! Sobald der Mitarbeiter von seiner Krankheit und Arbeitsunfähigkeit weiß, muss er also den Arbeitgeber davon informieren. Er sollte auch angeben, wie lange er voraussichtlich abwesend sein wird. Dabei reicht eine aktuelle Einschätzung, die sich noch ändern kann.
Ab wann braucht man eine Krankschreibung?
Bei jedem Arbeitgeber sollten Sie grundsätzlich eine Krankmeldung machen. Doch ab wann ein Attest eingereicht werden muss, finden Sie im Entgeltfortzahlungsgesetz. Dort sagt § 5:
Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, hat der Arbeitnehmer eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen. Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Bescheinigung früher zu verlangen.
Das Unternehmen kann also auch im Arbeitsvertrag oder einer Zusatzvereinbarung festlegen, dass eine Krankschreibung schon vor Ablauf der drei Krankheitstage einzureichen ist. Es ist sogar erlaubt, dass er bereits ab dem ersten Tag eine AU verlangen kann, ohne dass er Gründe nennen muss. Das darf er, wenn der Verdacht besteht, dass der Mitarbeiter die Regelung ausnutzt, wenn er sich oft krank meldet, um sich dadurch freie Tage zu verschaffen.
Wenn Sie sich nach einer Krankmeldung also fragen, ab wann Sie zum Arzt gehen sollten, finden Sie die Antworten in Ihrem Arbeitsvertrag oder den Richtlinien des Unternehmens. Wenn Sie dort nicht fündig werden, gibt das Entgeltfortzahlungsgesetz oder Ihr Arbeitsvertrag Aufschluss. Besondere Regelungen sind in Zusammenhang mit dem Wochenende und der Krankmeldung zu beachten. Ab wann nach dem Wochenende eine Krankschreibung einzureichen ist, kann verwirrend sein.
Übrigens! Ab wann braucht man eine Krankmeldung am Wochenende? Die Regelung, dass nach drei Krankheitstagen eine AU vorgelegt werden soll, umschließt auch die Wochenendtage. Ist also ein Mitarbeiter an einem Freitag erkrankt und meldet sich krank, und ist er am Montag noch nicht wieder gesund, dann muss er zum Arzt gehen und sich um eine Krankschreibung bemühen. Wochenendtage zählen zu den drei Krankheitstagen hinzu. Der Montag ist dann der vierte Tag der Arbeitsunfähigkeit. Auch im Minijob muss die Krankmeldung erfolgen. Ab wann die Krankschreibung einzureichen ist, unterliegt denselben Regelungen, wie bei Teil- und Vollzeitstellen.
Kind krank: Ab wann muss die Krankmeldung dann geschehen?
Sie brauchen auch wenn Ihr Kind krank ist eine Krankmeldung. Ab wann Sie melden müssen, dass Ihr Kind krank ist und Sie deswegen nicht arbeiten können, unterliegt meist denselben Regelungen wie bei eigener Krankheit.
Zudem benötigen Sie in der Regel schon am ersten Tag der Krankheit des Kindes ein Attest von Arzt. Dieses legen Sie im Gegensatz zur eigenen Krankschreibung schon am ersten Tag der Abwesenheit beim Arbeitgeber vor. Einige Arbeitgeber zahlen in den ersten Tagen, in denen Ihr Kind krank ist und Sie nicht arbeiten können, das volle Gehalt. Tun das Unternehmen nicht, zahlt die Krankenkasse auch kein Krankengeld.
Die Bestätigung vom Arzt, dass das Kind erkrankt ist, bekommen Eltern seit Ende 2024 sogar rein telefonisch vom Hausarzt. Ein Aufsuchen der Praxis ist daher nicht mehr nötig. Das gilt allerdings nur, wenn:
- das Kind der Arztpraxis bekannt ist,
- die Krankschreibung medizinisch vertretbar ist
- und die Bescheinigung für maximal 5 Kalendertage reicht.
Öffentlicher Dienst: Ab wann Sie die Krankmeldung dort machen müssen
Auch im öffentlichen Dienst gilt das Entgeltfortzahlungsgesetz. Das bedeutet, dass auch hier ab dem ersten Tag der Krankheit eine Krankmeldung an den Arbeitgeber zu erfolgen hat. Ab dem vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit müssen Sie eine Krankschreibung vom Arzt holen. Keine Antwort finden Sie im Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TvÖD) darauf, ab wann eine Krankmeldung zu erfolgen hat. Sonderregelungen gibt es dort nicht. Der TvÖD sagt allerdings mehr dazu, wann von einer Arbeitsunfähigkeit gesprochen werden kann und wann das Entgelt im Krankheitsfall weiter gezahlt wird.
Krankmeldung: Ab wann zahlt die Krankenkasse?
Sind Sie krank und haben sich sowohl krank gemeldet, als auch eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt bekommen, stellen sich nun noch folgende Fragen: Wird eine Krankmeldung automatisch zum Arbeitgeber geschickt? Wie lange hat man Zeit, beim Arbeitgeber die Krankmeldung abzugeben? Kann man eine Krankmeldung online einreichen? Dafür gilt Folgendes:
- Seit 2023 schickt die Praxis, die Sie krankschreibt, die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (Krankschreibung) elektronisch an die Krankenkasse.
- Die Krankenkasse stellt diese für den Arbeitgeber bereit (sogenannte elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eAU).
- Der Arbeitgeber muss diese Daten dann selbst abrufen.
- Zuvor gab es die Krankschreibung in Papierform. In einigen Ausnahmefällen, wie für Privatversicherte, existiert diese immer noch.
Sie haben die Krankschreibung erfolgreich eingereicht. Ab wann gibt es Krankengeld? Grundsätzlich zahlt der Arbeitgeber sechs Wochen lang das volle Entgelt weiter. Erst im Anschluss bekommen Sie Krankengeld von der Krankenkasse, wenn Sie weiterhin krank sind und nicht arbeiten können.
Quellen und weiterführende Links
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