Berufliche Neuorientierung: Im Job einen neuen Weg einschlagen

Artikel verfasst von Jörg K.

Letzte Aktualisierung am: 16. November 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Macht eine berufliche Neuorientierung mit 50 überhaupt noch Sinn?
Macht eine berufliche Neuorientierung mit 50 überhaupt noch Sinn?

Unzufriedenheit, zu viele Überstunden, ständige Geschäftsreisen, zu wenig Flexibilität, keine Gehaltssteigerungen und ein Mangel an Aufstiegsmöglichkeiten sind nur ein paar der Gründe, die Arbeitnehmer dazu bewegen, eine Kündigung des Arbeitsvertrags in Betracht zu ziehen.

In diesem Fall kommt schnell der Gedanke, eine berufliche Neuorientierung anzustreben. Dem stressigen und unbefriedigenden Arbeitsalltag entgehen und endlich den absoluten Traumjob finden und ausüben. Der größte Wunsch vieler Arbeitnehmer ist ein erfülltes Berufsleben.

Aber wann macht es Sinn, in ein komplett neues Berufsfeld einzusteigen? Ist eine berufliche Neuorientierung mit 50 plus überhaupt noch möglich? Können Sie einen Berufstest zur Neuorientierung absolvieren, um in Erfahrung zu bringen, welche Arbeit Ihnen liegt? Mehr dazu lesen Sie in unserem Ratgeber.

Kompaktwissen: Berufliche Neuorientierung

Wann ist ein beruflicher Neustart sinnvoll?

Sind Sie in Ihrem aktuellen Beruf unglücklich oder ist es Ihnen aufgrund einer Erkrankung nicht mehr möglich, diesen auszuüben, kann es sinnvoll sein, sich eine andere Tätigkeit zu suchen.

Wo erhalte ich Informationen für eine berufliche Neuorientierung?

Über mögliche Umschulungen können Sie sich zum Beispiel beim Arbeitsamt beraten lassen.

Welche Besonderheiten gelten in diesem Fall bei Bewerbungen?

Als Quereinsteiger müssen Sie damit rechnen, dass der neue potentielle Arbeitgeber nach den Gründen für die berufliche Neuorientierung fragt. Im Bewerbungsgespräch sollten Sie daher darauf souverän und überzeugend antworten.

Informationen zur beruflichen Neuorientierung:

umschulung-ratgeber

Um­schu­lung

Was genau hat es mit einer Umschulung auf sich? Hier erfahren Sie es!

Wann macht es Sinn, sich beruflich neu zu orientieren?

Es kann unterschiedliche Gründe dafür geben, seinen Job zu kündigen und sich neu zu orientieren. Viele Arbeitnehmer streben eine berufliche Neuorientierung an, um sich selbst zu verwirklichen und ihren Traumberuf zu finden. Ein beruflicher Neuanfang kann vor allem Sinn machen, wenn Sie sich generell Unwohl auf der Arbeit fühlen.

Vor allem Menschen mit einer hohen Berufserfahrung zweifeln nach einigen Jahren im gleichen Job den Sinn der Arbeit an und sehnen sich nach einer Tätigkeit, die sie vollständig erfüllt. Wichtig ist allerdings, dass Sie sich diesen Schritt genau überlegt haben. Eine Kündigung sollte daher nicht voreilig eingereicht werden.

Hilfe bei beruflicher Neuorientierung erhalten Sie beispielsweise vom Arbeitsamt.
Hilfe bei beruflicher Neuorientierung erhalten Sie beispielsweise vom Arbeitsamt.

Eine berufliche Neuorientierung kann zwar mit 30 schon angestrebt werden, allerdings sollten Arbeitnehmer nicht vorschnell aus einem Impuls heraus handeln. Nicht selten sind nämlich der Montag oder die schlechte Laune des Chefs schuld daran, dass Beschäftigte ihren Job hinschmeißen wollen.

Auch wenn der Wunsch nach einer Neuorientierung im Beruf steigt, sollten Arbeitnehmer sich vor einer Kündigung sicher sein, inwiefern sie ihren beruflichen Alltag ändern wollen. Die größte Gefahr nach einer Kündigung ist es nämlich, dass Sie schlussendlich gänzlich ohne Job dastehen und Sozialleistungen in Anspruch nehmen müssen.

Ein beruflicher Neustart wird vor allem von Arbeitnehmern gefordert, die keinen Spaß mehr am bisherigen Job haben und deren Leben durch die Arbeit nicht erfüllt ist. Viele nutzen allerdings die Elternzeit, um sich selbst zu finden und einen anderen Weg einzuschlagen. Eine berufliche Neuorientierung nach der Elternzeit hat vor allem den Vorteil, dass Sie nach einer längeren Auszeit mit einer neuen Tätigkeit durchstarten können.

Berufliche Neuorientierung: Berufsberatung für Erwachsene

Meistens steht der Entschluss schon, den bisherigen Job hinter sich zu lassen und eine andere Richtung einzuschlagen. Die meisten Arbeitnehmer wissen allerdings nicht auf Anhieb, welcher Job sie erfüllt und welche Tätigkeit sie ausüben wollen. Um herauszufinden, welche Branche für Sie in Frage kommt, können Sie für die berufliche Neuorientierung eine Beratung beim Arbeitsamt in Anspruch nehmen.

Erhalten Sie Leistungen nach dem zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) kann die berufliche Neuorientierung vom Arbeitsamt sogar gefördert werden. Weiterbildungen, Umschulungen sowie eine erneute Ausbildung kann in diesem Fall vom Jobcenter oder der Agentur für Arbeit finanziert werden. Informationen erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Behörde.

Zudem bieten verschiedene Agenturen eine Karriereberatung sowie Hilfe bei einer Neuorientierung im Job an. Die Mitarbeiter haben das Ziel, dass Sie langfristig zufrieden und erfolgreich werden und suchen gemeinsam mit Ihnen nach möglichen Berufssparten. Streben Sie eine berufliche Neuorientierung beispielsweise mit 40 an, kann dies ein Anlaufpunkt sein.

Tipps für eine berufliche Neuorientierung und die Bewerbung

Eine berufliche Neuorientierung kann mit 35 Jahren die Erfüllung eines Traumes sein.
Eine berufliche Neuorientierung kann mit 35 Jahren die Erfüllung eines Traumes sein.

Wenn Sie eine berufliche Neuorientierung z. B. mit 45 Jahren anstreben, ist einer der wichtigsten Punkte die Bewerbung auf die neue Stelle. In der Regel haben Sie zuvor nie in dieser Branche gearbeitet und Sie haben auch keine Erfahrungen, die Sie für den Job mitbringen können.

Wichtig ist allerdings, dass Sie den Quereinstieg im Anschreiben an den potentiellen Arbeitgeber begründen und angeben, dass Sie viel Motivation und Bereitschaft zum Lernen mitbringen und sehr an dem Job interessiert sind. Kleine Erfahrungspunkte aus dem vorherigen Job können zudem angeführt werden.

Dazu kann beispielsweise eine soziale Kompetenz, die Arbeit mit einem bestimmten Programm, Teamarbeit o. Ä. zählen. Der Kreativität sind beim Anschreiben keine Grenzen gesetzt. Achten Sie allerdings unbedingt darauf, dass Sie sich gut verkaufen und sich auch gern bei einem Bewerbungsgespräch oder einem Probetag beweisen würden.

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Über den Autor

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Jörg K.

Jörg hat Rechtswissenschaften an der Universität Passau studiert. Nachdem er Erfahrung in verschiedenen Verlagen gesammelt hat, stieß er 2019 zur Redaktion von arbeitsvertrag.org. In seinen Ratgebern befasst er sich mit verschiedenen Themen rund um Arbeitsrecht.

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