Die meisten Arbeitnehmer wünschen sich einen Arbeitsplatz, den sie gerne betreten und der für ein sicheres Gehalt sorgt. Doch nicht immer läuft alles, wie es sich Beschäftigte oder ihre Arbeitgeber wünschen. So können unterschiedliche Gründe dazu führen, dass ein Arbeitsverhältnis beendet werden muss.
Nach geltendem Arbeitsrecht muss dafür jedoch nicht unbedingt eine Kündigung ausgesprochen werden. Ein mithilfe einer Vorlage erstellter Aufhebungsvertrag, dem beide Parteien zustimmen, kann ebenfalls in vielen Situationen zum Einsatz kommen. Dieser bringt oft eine Abfindung und weitere Vorteile mit sich. Im Folgenden können Sie zum Aufhebungsvertrag verschiedene Muster herunterladen. Dazu erhalten Sie Informationen darüber, was in Bezug auf einen Aufhebungsvertrag und einen Vordruck zu beachten ist.
Inhalt
Kompaktwissen: Muster für Aufhebungsvertrag
Ja, prinzipiell ist das möglich. Bedenken Sie jedoch, dass jeder Aufhebungsvertrag auf den spezifischen Einzelfall zugeschnitten sein muss. Es wird daher empfohlen, das Muster nur als Orientierung zu verwenden und entsprechend anzupassen.
Wir stellen Ihnen hier kostenlose Vorlagen für verschiedene Arten von Aufhebungsverträgen zur Verfügung.
Neben dem Datum, zu dem das Arbeitsverhältnis beendet wird, sollte der Aufhebungsvertrag auch Regelungen zu offenen Fragen wie ausstehenden Zahlungen, einer möglichen Abfindung, verbleibenden Urlaubstagen, dem Arbeitszeugnis etc. beinhalten.
Zum Aufhebungsvertrag eine Vorlage herunterladen
Im Folgenden können Sie verschiedene Muster zum Aufhebungsvertrag herunterladen. Diese beziehen sich zum Großteil auf bestimmte Ursachen, welche eine Auflösung notwendig erscheinen lassen können.
Viele Arbeitnehmer sind sich auch unsicher, auf welche Art und Weise sie den Wunsch nach einem aufhebenden Vertrag äußern sollen. Der schriftliche Weg ist dabei nie verkehrt. Deshalb finden Sie im Folgenden auch zur Bitte um einen Aufhebungsvertrag ein Muster, welches im PDF-Format heruntergeladen werden kann.
Mit oder ohne Vordruck erstellt: Ein Aufhebungsvertrag birgt viele Vorteile!
Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Aufhebungsvertrag um ein Formular, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer im beidseitigen Einverständnis aufsetzen. Das Unterfangen steht im starken Kontrast zu einer Kündigung, welche oft nur von einer Partei durchgesetzt wird. Im Arbeitsrecht sind Auflösungsverträge anerkannt und bringen einige Vorteile mit sich:
- Kündigungsfristen, die normalerweise unumgänglich sind, gelten nicht länger: Für alle Beschäftigten gelten Kündigungsfristen, die durch den Arbeitsvertrag und § 622 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) definiert werden. Ein Aufhebungsvertrag, wie unsere Muster ihn repräsentieren, umgeht diese Fristen und ermöglicht eine direkte Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
- Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren von diesem Umstand. Beschäftigte, die bereits eine andere Stelle in Aussicht haben, können schneller zum neuen Unternehmen wechseln. Unternehmer, die vielleicht schon eine Zeit lang nicht mehr die gewünschte Leistung vom Mitarbeiter erhalten haben, können die Position zügiger neu besetzen.
- Arbeitgeber kommen bei Aufhebungsverträgen oft auch kostengünstiger davon, als es bei ordnungsgemäßen Kündigungen der Fall ist. Das ändert sich auch in der Regel nicht, wenn eine Abfindung gezahlt werden muss.
Ein Aufhebungsvertrag, der mit Muster oder individuell erstellt wurde, wird auch als „goldener Handschlag“ bezeichnet. Die aufgelisteten Vorteile zeigen, warum dieser im Arbeitsrecht eine echte Alternative zur Kündigung bildet. Doch auch hier gilt: Nicht alles ist Gold, was glänzt. Werden Muster für einen Auflösungsvertrag genutzt und so Arbeitsverhältnisse beendet, kann dies auch echte Nachteile verursachen. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
Probleme bei Arbeitslosigkeit
In einigen Fällen ist eine Kündigung einem Aufhebungsvertrag vorzuziehen. Muster, wie sie hier präsentiert werden, sind dann weniger hilfreich. Denn Aufhebungsverträge bergen das Risiko, eine Sperre in Bezug auf Arbeitslosengeld I nach sich zu ziehen. Die Agentur für Arbeit begründet dies in entsprechenden Fällen damit, dass die betroffenen Mitarbeiter selbst zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses beigetragen haben.
Ein wichtiger Begriff diesbezüglich ist der „wichtige Grund“. Denn in einigen Fällen ist eine Kündigung für einen Angestellten nicht hinnehmbar. Eine mögliche Situation, welche in diese Kategorie passt, liegt vor, wenn eine betriebsbedingte Kündigung droht. Erbittet ein Beschäftigter dann einen Auflösungsvertrag, darf ihm auch keine Sperre auferlegt werden.
Mittlerweile wurde der Kreis der Gründe, die eine Auflösung ohne Sperre rechtfertigen, sogar etwas erweitert. So war es lange Zeit problematisch, einen Aufhebungsvertrag aus gesundheitlichen Gründen zu nutzen. Dieser bietet erkrankten Arbeitnehmern die Chance, eine Position freizugeben, der sie selbst nicht mehr gerecht werden können; ohne dass erst längere Kündigungsfristen abgewartet werden müssen.
Wer einen Aufhebungsvertrag, mit einem Muster oder mithilfe eines Anwalts für Arbeitsrecht, aus gesundheitlichen Gründen erstellt, muss jedoch einige Dinge beachten. Damit wirklich keine Arbeitslosengeldsperre droht, sollten Betroffene die folgenden Gebote befolgen:
- Die ohne den Aufhebungsvertrag geltenden Kündigungsfristen dürfen nicht umgangen werden: Gilt beispielsweise eigentlich eine vierwöchige Frist, müssen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber trotz Auflösungsvertrag daran halten.
- Anders sieht es nur aus, wenn das Abwarten der Kündigungsfristen nicht zumutbar ist: Dabei gilt es im Einzelfall abzuwägen, wann dies der Fall ist. Ein Anwalt kann dabei helfen einzuschätzen, ob ein schnellerer Ausstieg gerechtfertigt ist.
Liegt also ein wichtiger Grund vor, können Sie durchaus zum Muster für einen Aufhebungsvertrag greifen und dieses individuell anpassen. Dabei ist zudem darauf zu achten, dass eine hohe Abfindung, die nicht selten Teil eines Aufhebungsvertrags ist, ebenfalls zu Problemen mit der Zahlung von Arbeitslosengeld führen kann. Entsprechend sollte auch beim Aufhebungsvertrag, der via Muster erstellt wird, genau auf die Formulierungen geachtet werden.
Probleme vermeiden und den Dialog zu Arbeitsagentur suchen
Ein Aufhebungsvertrag, der durch Muster oder auch völlig neu gestaltet wird, kann wie bereits erwähnt, auch ohne drohende Arbeitslosengeldsperre genutzt werden. Doch selbst, wenn sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sich an die im Arbeitsrecht herrschende Rechtsprechung halten, kann es vorkommen, dass die zuständige Behörde eine Sperre ausspricht.
Um dieses unerwünschte Szenario zu vermeiden, sollten betroffene Beschäftigte die Initiative ergreifen und so schnell wie möglich mit der zuständigen Stelle in Kontakt treten. So können notwendige Nachweise direkt erbracht und die vorliegenden Sachverhalte deutlich schneller überprüft werden. Davon profitieren sowohl die betroffenen Mitarbeiter als auch die Sachbearbeiter des Arbeitsamtes.
Es zeigt sich also: Eigeninitiative hat in diesem Fall für gewöhnlich nur Vorteile. Haben Sie trotzdem das Gefühl, zu Unrecht mit einer Sperrzeit belegt worden zu sein, kann Ihnen ein Rechtsanwalt für Arbeits- bzw. Sozialrecht behilflich sein.
Dieser kann schnell erkennen, ob Ihnen unrechtmäßig das Arbeitslosengeld vorenthalten werden soll. Falls nötig, kann dieser Sie auch vor Gericht vertreten.
Beeinträchtigt ein Aufhebungsvertrag die Krankenversicherung?
Wer einen Aufhebungsvertrag über ein Muster erstellt, fragt sich vielleicht auch: „Verliere ich dadurch meinen Krankenversicherungsschutz?“ Diese Frage ist nicht ganz unberechtigt, hängen doch der bestehende Arbeitsplatz und die Zahlung der Krankenversicherungsbeiträge eng zusammen:
- Kommt es nach Nutzung eines Aufhebungsvertrages zu einer Sperre durch die Agentur für Arbeit, liegt die Vermutung nahe, dass der Versicherungsschutz in den ersten vier Wochen der Arbeitslosigkeit entfällt.
- Denn bei auferlegter Sperrzeit übernimmt das Jobcenter erst ab der fünften Woche die Beiträge für die zuständige Krankenkasse.
Arbeitssuchende müssen sich jedoch keine Sorgen um ihren Versicherungsschutz machen. Denn das fünfte Sozialgesetzbuch gibt die sogenannte Nachversicherungspflicht vor. Diese sorgt dafür, dass Betroffene auch ohne Jobcenter in den ersten vier Wochen der Arbeitslosigkeit versichert sind. Bei ordnungsgemäßer Meldung kommt es dadurch zu einem nahtlosen Übergang der Krankenversicherungsbeiträge.
Anspruch auf ein Arbeitszeugnis
Ein Aufhebungsvertrag, der durch Muster oder Eigenleistung erstellt worden ist, beeinflusst neben den Kündigungsfristen kaum grundlegende Aspekte im Arbeitsrecht. So gilt auch bei einer Auflösung im beidseitigen Einverständnis: Aus dem Unternehmen scheidende Angestellte haben das Recht auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Dieses sollte nicht nur die Dauer und Art der Beschäftigung darstellen, sondern auch Aussagen über Leistungen und Sozialverhalten machen.
Was viele nicht wissen: Die Beendigungsformel des Zeugnisses spielt ebenfalls eine große Rolle; nicht nur für potentielle zukünftige Arbeitgeber, die daraus ableiten können, ob sich wirklich im Guten getrennt worden ist. Es sollte darin klar kommuniziert werden, dass der betroffene Mitarbeiter nicht durch unerwünschtes Verhalten zur beruflichen Trennung beigesteuert hat. Die folgende Formulierung ist also eher ungünstig: „Er verlässt uns auf eigenen Wunsch.“
Die Sperrzeit bei einem Aufhebungsvertrag ohne wichtigen Grund beträgt 12 Wochen.